Der Aufenthalt hier neigt sich dem Ende zu und - ganz ehrlich - freue ich mich auf noch ein paar freie Tage daheim. Ist die Bretagne nicht mehr dieselbe, die sie bei unserem letzten Besuch 2015 noch war?
Augenscheinlich hat sich erst einmal nicht allzu viel verändert, aber es gibt schon die eine oder andere kleine Verschiebung. Zum Beispiel habe ich 2015 kein einziges rollendes Chemie-Klo (sog. Wohnmobil) an der Küste in Finistére gesehen, auch ist mir keine einzige Biscuiterie aufgefallen, in der angeblich bretonische Produkte (die sich bei näherer Betrachtung als Made in China entpuppen) an Touristen zu Höchstpreisen verhökert werden, dass es schon an Betrug grenzt. Die Menschen an sich sind insgesamt unnahbarer geworden - unsere Gastgeber zum Beispiel haben wir in den zwei Wochen unseres Aufenthalts hier (für immerhin stolze 1.651,06€) nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen! Seltsam oder nicht? Es gab nur Anweisungen zum Check-In und zum Check-Out mit einem lapidaren Hinweis auf eine Website für den Tourismus in Camaret-sur-Mer. Im Mai/Juni 2015 haben wir in Plouvan (weiter südlich) zum Beispiel 605,00€ für 14 Tage bezahlt. Also läuft in der Bretagne schon einiges schief - anders kann man es nicht bezeichnen. Hier geschieht das Gleiche, was mit der irischen Nordwestküste in den Jahren 2000 bis 2010 passiert ist: Tourismus-Industrie! Schlimm, schlimm. Landschaften werden rollenden Chemie-Klos zum Fraß vorgeworfen und ganze Dörfer verwandeln sich in Nullkommanix zu Ferienhaus-Siedlungen. Ganz klares Fazit für uns:
Wir kommen nicht wieder! Adieu, Bretagne - tu étais autrefois.